Wir haben es ja fast nicht mehr für möglich gehalten dass wir uns wieder auf Reisen machen können... Eine Hiobsbotschaft folgte auf die nächste... Von Wasserschaden über defekten Heizkessel hin zu kaputtem Gastank am MAFi! Wir hatten einen Lauf - aber so einen richtigen 🙄

Aber alles gut, es könnte ja weitaus schlimmer sein!!! Wobei es extrem schade ist, dass wir durch die Verzögerungen mein Schwesterherz und unsere Nichten bei Mama verpassen. Und das nur um ein paar Stunden! Aber vielleicht klappt es ja auf unserem Rückweg!
Jedenfalls sind wir gestern im schönen Norden gestartet mit dem ersten Ziel Mama in Bayern. Wir standen heute Nacht nördlich von Fulda - eigentlich ruhig und nahezu idyllisch an einem Waldstück. Aber das dachten sich auch ein paar LKW Berufsfahrer - was auch immer die heute Nacht legales oder illegales hin- und hergeräumt haben: es war höllisch laut und somit nicht viel mit Schönheitsschlaf. Deshalb sind wir auch schon seit kurz nach 5 Uhr auf und seit 6 Uhr rollen wir wieder gen Süden! Gleich gibt es erstmal noch einen Frühstücksstopp 👍🏼 und dann ist Fahrerwechsel angesagt! 
 
Bevor wir bei Mama ankommen müssen wir nochmal zur Reparatur! Unser frisch "reparierter" Grauwassertank hat eine Leckage... Und damit wollen wir nicht auf diversen Stellplätzen ankommen - da hat man keine Freu(n)de mit!

Home Sweet home! Für zwei Nächte stehen wir bei Mama im Garten, genießen die Ruhe auf der Terrasse und das nix tun. Bzw so ganz ist das nicht richtig. Wir gehen in der Nähe auf dem liebsten Berg spazieren, entrümpeln den Speicher von meinen Schulheften aus der 1-13 klasse, amüsieren uns über Post von 1989 und schauen durch den Riesenkarton mit Schmusetieren. U.a. Finden wir den Affen von Angelika - ohne den ist sie als Kind nirgends hingegangen 😊

Doch die zwei Tage sind schnell vorbei und wir fahren weiter...

Und am Tag 4 der Maf Time geht es über die 99 und 8 nach Österreich hinein. Wir haben uns kurz vor der Grenze die go box geholt. Das ist das Pickerl für die österreichische Autobahn wenn man schwerer als 3,5 Tonnen ist. Und das sind wir definitiv 😉 die Montage ist ganz einfach und jetzt piepst das Ding jedes Mal wenn man unter einer Mautstelle durchfährt!!! Unser Ziel heute zum übernachten ist Werfen. Dort gibt es die weltweit größte Eishöhle. Wir stehen ganz idyllisch und verbringen eine ruhige Nacht auch wenn es seit kurz nach unserer Ankunft durchgehend regnet 🌧

Am nächsten Morgen regnet es immer noch und so starten wir nach einem Kaffee weiter in Richtung Süden. Das Wetter wird immer schöner und gegen 10 Uhr halten wir zum Frühstück an. Weiter Richtung Villach und hier entscheiden wir uns einen kleinen Schlenker über Italien zu fahren. Wir müssten eigentlich von der italienischen Ausfahrt gleich wieder runter... Aber die ist leider gesperrt und so fahren wir noch 20 Kilometer weiter und fahren dann ab... Erstmal gibt's Kaffee und dann überlegen wir wie es weitergehen soll!

Die Pause hat uns ganz gut getan und frisch erholt machen wir uns auf den Weg über die Bundesstrasse 13 in Italien wieder zurück zu dem ursprünglich geplanten Übergang nach Slowenien. Das Wetter ist seitdem wir in Österreich gestartet sind auch immer besser geworden und bei unserer Pause hatten wir schon wieder richtiges Sommerwetter! Wir nutzen den Predil-Pass um von Bella Italia nach Slowenien zu reisen. Ganz oben finden wir auf der Pass-Strasse eine verlassene Grenzstation und ansonsten ist die Strecke landschaftlich schön aber auch echt steil und kurvig. Das MAFi schiebt sich die Hügel hoch und rollt munter auf der anderen Seite wieder runter. Es ist überraschend viel los - vor allem Motorradfahrer. Da muss man auch echt aufpassen in den Kurven, die liegen teilweise mit dem Oberkörper auf der anderen (also unseren!) Strassenseite und mit ausweichen ist hier leider nicht viel! Nach 30 Kilometern gekurve sind wir dann auch am heutigen Ziel - Bovec angekommen. Wir stellen uns auf den offiziellen Platz zu Füßen einer seit Jahren nicht funktionierenden Seilbahn und schnüren unsere Wanderschuhe. Direkt hinter unserem Platz geht ein hübscher Wanderweg los und wir laufen von hier nach Plužná. Es geht recht steil rauf und runter - aber genau das richtige nach dem langen Sitzen während der Fahrt!

Zurück am Zuhause gibt es heute ein Schlemmeressen - wir haben zweierlei Tortellini mit Gorgonzola bzw. Nüssen gefüllt und dazu gibt es eine leckere Parmesansauce... schön wenn man seinen eigenen Sternekoch dabei hat :-)

Für heute geben wir Ruhe - das einzige was noch anliegt ist die weitere Planung der morgigen Tour.... aber wir sind und bleiben was das angeht ja eher spontan und machen es vom Wetter mit abhängig.

Tag 6 unserer Tour führt uns von Bovec nach Kobalid. Dort steigen wir zuerst hinauf zur Kirche St. Anton mit ihrem achteckigen Beinhaus. Das Ossarium ist die letzte Ruhestätte für die Gebeine von mehr als 7000 Soldaten, die an der Isonzofront gefallen sind. Und nach einem stärkenden Kaffee im Örtchen geht es weiter Most na Soči - einem idyllischen Ort am See gelegen. Dort parken wir unmittelbar am Ufer und gehen spazieren, trinken ein Radler mit Grapefruitsaft und lassen es dann für heute gut sein...

Gut gelaunt starten wir am nächsten Morgen in den MAFi Tag Nr. 7. Nach dem Joggen und Sporteln wollen wir zuerst von dem netten Stellplatz aus in Richtung Nova Gorica. Dort befindet sich ein Berg mit 682 Metern Höhe und einer Basilika "Sveti Gora". 10 Kilometer bevor wir ankommen macht es mitten unter der Fahrt einen lauten Schepperer... und auf Amy liegt plötzlich die Kühlschranktür mit samt Inhalt. D. h. der kleine Hund hat in 10 rohen Eiern gebadet, zwei verschiedene Marmeladen im Fell kleben die bei dem Fall kaputt gingen und schaut ganz bedröppelt in die Gegend. Gott sei Dank ist weder ihr noch uns was passiert und Frank hält sofort rechts an. Wir steigen aus und besichtigen das Problem... Die Kühlschranktür ist aus den Scharnieren gerissen... Warum auch immer und alles rausgefallen. So kommt es dass wir Amy erstmal mit der Leine an der Leitplanke festmachen und das putzen anfangen. Die guten Bio-Eier (sofern sie nicht in Amys Fell sind) kleben an der Wand, triefen in die Ritzen und verteilen sich im Fahrerhaus. Ausserdem ist sowohl die Bettdecke als auch der Inhalt von Amy´s Liegeplatz voll verklebt von den Lebensmitteln.... Na ja... Nachdem wir das MAFi wieder sauber haben fahren wir zur Basilika hoch und genießen einen wirklich schönen Ausblick. Oben entscheiden wir erstmal mit dem Kühlschrank so weiterzufahren und nicht in Slowenien oder Kroatien zur Werkstatt zu fahren. Das klappt hoffentlich auch mit der Konstruktion von Frank bis wir wieder daheim sind...

Nach der Basilika geht es weiter - diesmal über die Autobahn - nach Postojna. Dort wollen wir uns die bekannten Höhlen ansehen. Doch bis wir da ankommen wird uns noch ein paarmal ganz mulmig auf der Autobahn. Durch die Berge und die Luftverhältnisse entstehen hier in der Gegend extreme Fallwinde und das MAFi schaukelt sich über die Strasse - schlimmer als Achterbahnfahren. Wir sind echt froh als wir endlich an den Höhlen ankommen und beschließen zur nächsten vollen Stunde auch gleich die Touri-Tour mitzumachen. 2 Kilometer fährt man in die insgesamt 24 Kilometer Höhle ein, dann geht man 1,5 Kilometer spazieren durch Höhlengänge, bewundert Stalaktiten und Stalakmiten und dann fährt man auch mit dem Zug wieder aus der Höhle raus. Amy darf sich in der Zwischenzeit im MAFi erholen und die Ruhe nach der Schaukelei beim Fahren genießen...

Die ruhige Nacht vor den Höhlen hat uns gut getan und gestärkt verlassen wir unseren Stellplatz. Unser erstes Ziel für heute ist der Dometic Partner in Muggia. Und das liegt wieder imwunderschönenItalien... Als wir ankommen können Sie uns mit der Kühlschranktür leider nicht helfen - aber der Besuch in dem Laden war Gold wert... Ich hätte nicht gedacht jemals im Leben ein PlumsklomitGeberit-Spülung zu sehen ;-)

Von Muggia aus waren es nur wenige Kilometer zurück nach Slowenien und dort auf den Campingplatz Adria. Notwendigerweise da wir die Amy Bettdecke von Eiern und Marmelade reinigen müssen... Das Waschen ist schnell erledigt, Amy bewacht kurz den Trockenprozess und dann gehen wir alle drei schwimmen im Meer! Der Platz hat einen "Dog friendly" Schwimmbereich 🐶
Abends haben wir einen super Blick auf den Sonnenuntergang. Die Nacht ist lau bei 25 Grad und die doofen Moskitos fressen uns fast auf!!! Es kühlt nachts nicht richtig ab und so sind wir morgens sehr sehr sehr zeitig auf. Ich gehe ganz brav wie jeden zweiten Tag zum Joggen und entdecke nur 4 Kilometer entfernt einen mega Parkplatz mit direktem Meerblick und nur 200 Meter entfernt einer tollen Badebucht. Da fahren wir am frühen Nachmittag - nachdem unser Hund nochmal ein Seehund auf dem Campingplatz war hin...
Und hier sind wir - Slowenien mit Blick nach Italien 🤗 nicht schlecht der Platz, oder? 

Am nächsten Tag nehmen wir die Küste Sloweniens in Angriff. Wir fahren zuerst nach Izola und dann weiter über Piran (da kommen wir aber heute nicht rein wegen Überfüllung!) zur slowenisch - kroatischen Grenze. Dort ist es schon fast soweit dass wir wieder umkehren möchten. Es ist Stau vor der Grenzstation. Das ist an und für sich ja nicht schlimm. Schlimm wird es erst, als die Grenzstation dreispurig wird. Zwei (die links und in der Mitte) für Autos und die rechte Spur für LKW und Busse. Gemeinhin könnte man jetzt ja behaupten, dass wir als MAN ein LKW sind und deshalb ordnen wir uns ganz rechts ein. Ganz langsam rollen wir mit den Dokumenten in der Hand an dem Grenzer vorbei. Sobald wir vorbei sind fängt er an wie wild zu gestikulieren und uns hinterherzulaufen. Da wir ganz langsam fahren legen wir den Rückwärtsgang ein und rollen zurück. DAs hätten wir mal nicht tun sollen. Der Grenzer lässt jetzt nämlich einfach eine Schranke runter und geht... und kommt auch nicht wieder! Nach 10 Minuten des Wartens steige ich aus, laufe über die Autofahrbahn zu ihm hin und frage ihn ganz freundlich ob er wohl die Schranke hochmachen würde. Im schönsten Englisch erklärt er mir dass er dazu keine Lust hätte, wir uns ja auch nicht "falsch" einreihen hätten müssen (wir sind aber echt kein Auto!!!) und er die Schranke nicht öffnen würde. Wir sollten uns gefälligst korrekt auf der Autospur einreihen. Da diese baulich getrennt ist frage ich ihn wie wir das denn machen sollten und die lapidare Antwort ist: "... that is not my problem!" Auf meine Frage ob er wirklich möchte dass wir rückwärts fahren und in die Autospur stoßen meinte er "ja"... Na dann... wir fahren also rückwärts, sind froh dass uns ein netter Autofahrer in die Spur lässt und rollen dann - wohlgemerkt ohne dass der doofe Grenzer überhaupt einen Blick auf unsere Personaldokumente wirft - über die Grenze und sind in Kroatien. Hmmm... so hatten wir uns den Start hier ja nicht unbedingt vorgestellt. Egal - schnell vergessen und wir suchen uns eine schöne Bleibe für den Nachmittag. Wir kommen in das Küstenörtchen Lovrečica! Sehr nett und ruhig hier - wir bleiben hier, schwimmen, lesen und relaxen!!! Und da uns der nette Nachbar - ein Gemüseverkäufer im Alter von 200 Jahren :-) - sagt, dass wir hier ruhig ein, zwei, drei Nächte bleiben könnten und niemanden stören bleiben wir eine Nacht hier stehen... Wunderbar in erster Meerlage!

Unsere nächste Station ist Poreč - das perfekte Touristenörtchen schlechthin: malerisch, kompakt und übersichtlich auf einer Halbinsel gelegen.

Bei 35 Grad und Sonne entscheiden wir uns weiterzufahren nach Rovinj. Das kleine Städtchen zählt zu den Perlen Istriens. Wie wenig andere Städte Kroatiens hat es seinen ursprünglichen Charakter bewahren können. Es sind die kleinen Treppengassen mit glattpolierten, weißen Natursteinen, überdachte Durchgänge und hohe Stadthäuser und Paläste die den Charme ausmachen. Hoch oben über der Stadt wacht die Kirche der heiligen Euphemia. Und es ist keine Frage dass wir trotz der Temperatur hochlaufen. Schlau wie wir sind fahren wir aber mit dem MAFi bis auf den letzten Parkplatz vor der Fußgängerzone - dass das nicht die beste Entscheidung unseres Lebens war, dazu später mehr! Jedenfalls laufen wir erst kreuz und quer durch das nette Städtchen, laufen bis zur Kirche hoch und dann wieder runter. Man muss höllisch aufpassen, dass man auf den tollen weißen Natursteinen nicht ausrutscht und auf dem Hintern landet. Die sind aber sowas von glatt!!! Wir kommen aber heil durch die Gassen und finden eine zauberhafte kleine Weinbar. Wir lassen uns zu einem späten Mittag- bzw. frühen Abendessen nieder und genießen Oliventapenade, Salat mit Thunfischcarpaccio und Pasta mit Trüffel. Soooo lecker - kann man nur weiterempfehlen. Gemütlich schlendern wir zum Parkplatz zurück - und dann ist es plötzlich vorbei mit der Ruhe. Von weitem sehen wir schon an allen drei Scheiben des MAFi Fahrerhauses neongelbe Zettel kleben?!? Als wir näherkommen sehen wir auch dass wir rechts vorne eine hübsche Kralle haben?!? hmmmm.... als wir die Zettel genauer begutachten lesen wir 1. den Hinweis, dass wir eine Kralle haben (ach nein!) und 2. dass wir 80 Kuna Strafe zahlen müssen weil wir die Parkzeit überzogen haben und 3. dass wir eine Nummer anrufen müssen. Also machen wir das und nur 5 Minuten später ist ein total netter "Polizist" bei uns. Der erzählt mir dass wir tatsächlich 80 Kuna (das sind etwa 10,50 Euro) Strafe für das Überziehen zahlen müssen und dann macht er auch schon die Kralle ab und beim nächsten PKW der überzogen hat gleich wieder dran. Interessanterweise waren wir exakt 8! Minuten über der Zeit als die Kralle angebracht wurde. Das besagte zumindest der Zettel. Mit der "Strafe" von 80 Kuna hatten wir jetzt aber sozusagen ein 24 Stunden Rovinja Parkticket in der Hand und sind damit zum offiziellen WoMo Stellplatz gefahren. Dort haben wir noch andere getroffen die ebenfalls die 80 Kuna - Strafe bzw. 24 Stunden Tickets gelöst hatten :-) Hier bleiben wir... bezahlt ist ja schon *grins*

Mamma Mia ist das heiß - die Nacht haben wir keine Temperaturen unter 25 Grad gehabt und wir beschließen am nächsten Morgen sehr zeitig zu starten um Pula noch ohne die volle Hitze des Tages ansehen zu können. Um kurz vor 10 Uhr kommen wir auf einem Parkplatz im Zentrum an und lösen ein Ticket. Wir spazieren los über einen Markt, durch den historischen Triumpfbogen der Sergier, zum Franziskanerkloster hoch, am das Kastell mit Ausblick auf das Amphitheater "Arena", wieder runter zum Rathausplatz mit dem Tempel des Augustus und über die Arena zurück zum MAFi. Viel zu heiß heute... bereits als wir angekommen sind hat das Thermometer 34 Grad Celsius angezeigt!!! Nichts wie rauss aus der Stadt und runter an die Südspitze Istriens. Wir fahren heute auf einen Campingplatz um über Nacht durch die Stromversorgung die Klimaanlage laufen zu lassen :-) Luxus ist doch fast alles *lach*